Palermo (Italien) – [–>Es ist 5 Uhr morgens am Montag, als die Segeljacht „Bayesian“ vor der Küste Siziliens auf Höhe der Stadt Porticello in einen heftigen Tornado gerät. Trotz starkem Wind und rauer See war der Kapitän am Abend mit dem Schiff in See gestochen.
Der elegante, 56 Meter lange Segler geriet in schwere See, der 75 Meter hohe Aluminiummast brach, dann kenterte die Luxusjacht und versank in den Fluten.
Überlebende und Vermisste nach Schiffsunglück
An Bord der[–> [–>„Bayesian“ (Baujahr 2008, 3000 qm Segelfläche): Der britische Tech-Tycoon Mike Lynch (59) mit seiner Ehefrau Angela Bacares, sowie 20 weitere Personen.
2011 hatte Milliardär Lynch seine Firma „Autonomy“ für elf Milliarden Dollar an Hewlett Packard verkauft. Medien feierten ihn als „Englands Bill Gates.“
15 Überlebende konnten von einem nahen Segelboot und von Soldaten der Küstenwache gerettet werden. Unter ihnen Lynchs Ehefrau Angela Bacares (57), laut BBC rechtmäßige Eigentümerin der Jacht. Auch der Kapitän und ein einjähriges Baby mit seinen Eltern konnten gerettet werden.
Neben Tech-Magnat Lynch werden auch seine 18-jährige Tochter Hannah sowie weitere sechs Personen vermisst. Berichten zufolge waren hauptsächlich Briten, aber auch Menschen aus Neuseeland, Sri Lanka, Irland, Kanada, und den USA an Bord. Bei einem Teil der Gruppe soll es sich um Kollegen und deren Familienangehörige gehandelt haben, die gemeinsam Urlaub auf Sizilien machten.
Angela Bacares, die Frau von Mike Lynch, erzählte der italienischen Zeitung „La Repubblica“, dass sie und ihr Mann um vier Uhr morgens aufgewacht seien, als das Boot plötzlich „kippte“. Sie schilderte, dass man sich zu diesem Zeitpunkt keine Sorgen gemacht habe, sie aber trotzdem aufgestanden sei, um nachzusehen, was los sei, bis Glas zersplitterte und an Bord für Verwirrung sorgte.
Bacares erlitt Abschürfungen an den Füßen – wahrscheinlich, weil sie während des Untergangs über Glassplitter gelaufen war –, die sie gehunfähig machten, sodass sie nun auf einen Rollstuhl angewiesen sei, berichtete „La Repubblica“ weiter. Auch an anderen Körperteilen wurde sie mit Verbänden versorgt.
Die Suche nach den Vermissten
Hubschrauber überflogen das Gebiet, in dem sich der Unfall ereignete. Küstenwache, Feuerwehrtaucher und die Carabinieri versuchen nun, an das Wrack heranzukommen. Es liegt eine halbe Meile vor der Küste in 49 Meter Tiefe.
Laut TV-Sender CNN fanden die Suchtrupps an der Seite des Schiffes die Leiche eines Mannes – vermutlich ist es der Koch der Jacht. Weitere Vermisste könnten in ihren Kabinen ertrunken sein: Taucher wollen durch Bullaugen bereits Leichen gesehen haben.
Mutter hielt Baby über Wasser
Die 35-jährige Mutter des geretteten Kindes, Charlotte G., berichtete in italienischen Medien: „Zwei Sekunden lang habe ich mein Baby im Meer verloren, dann habe ich es sofort wieder in die Arme genommen, als die Wellen wüteten. Ich habe sie mit all meiner Kraft über Wasser gehalten.“
„Es war ganz dunkel“, so die Überlebende weiter. „Ich schrie um Hilfe. Aber alles, was ich um mich herum hören konnte, waren die Schreie der anderen“, so Charlotte.
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